Im Augenblick des Augenblicks oder Bildeindrücke im Sehen des Sehens Kunstkatalog

 

                                     

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Auszüge:                                                             

 

 

Ich suche das Unmögliche, (und jage ihm nach) – und wenn ich glaube es gefunden zu haben, jage ich ihm nach, bis ich vor Erschöpfung zusammenbreche und das Wesen der Unmöglichkeit erkennend

akzeptiere – um neuerlich in Zweifel darüber zu verfallen und beginne, es von Neuem zu suchen -

Und so dreht sich mein Leben zwischen Unmöglichkeit und Verzweiflung hinab in die Hoffnungslosigkeit aller Bewegung und ich ruhe.

 

 

Ich stehe über meinen Gedanken –

Ich denke an meinen Gedanken vorbei –

sie waren –

gestern – vor Jahren –

sie waren –

Ich bin über meinen Gedanken –

im Sein –

der Versuch meine Gedanken zu denken –

denkt mich in meine Vergangenheit zurück –

Ich stehe über meinen Gedanken –

Ich betrachte Wortbilder –

und bin –


Ich komme nicht zum Schreiben,

das Schreiben kommt zu mir

es trifft mich genau in der Leere

zwischen meiner Hand

und meinen Augen -

zwischen den Wörtern,

den geschriebenen

und den noch nicht begonnenen

Das Schreiben kommt zu mir

und ich bin dankbar -

ich muß dankbar sein,

weil ich dankbar sein will -

weil Es kommt

und ich nichts tun kann

Mich befreien - zwischen den Worten

in die Leere fliehen -

zu Dir - und nicht denken -

keine Worte - Ruhe - Leere

Die Kunst der Leere der Ruhe

und atmen


a: Ich suche den Weg!

b: Welchen Weg?

a: Den Weg zurück - in die Vergangenheit

b: Ins Gestern?/ Vorgestern?/ ins vorige Jahr? - Jahrzehnt? -

a: Ich kann nicht!

b: Du klingst so traurig -

a: Ja, weil es ihn nicht gibt.

b: Also, Du bist doch gerade diesen Weg entlang gekommen - Du kannst ihn doch zurückgehen -

a: Nein, ich kann nicht! - Ich kann nur nach vor gehen - Der Weg zurück ist mir versperrt - im Zurückgehen gehe ich nach vor, - verstehst Du - ich kann nur scheinbar zurückgehen, - nachdenken -

Ich denke nicht nach, - zurück, - ich denke „vor“ -

Jede Bewegung ist an ein Ziel gerichtet, das vor uns liegt - Aber ich muß den Weg zurück finden - denn mein Weg begann in der Vergangenheit und ich kann mein Ziel also nur in der Vergangenheit finden, - aber es liegt in der Zukunft - verstehst Du?

b: Also, wenn Du nicht zurück finden kannst, Dein Ziel aber Dich in der Vergangenheit bewegte, dann bewegt es Dich doch auch jetzt - in jedem Augenblick - da es ja stets dasselbe sein muß -

a: Wer sagt Dir das?

b: Du, - denn wenn es nicht stets dasselbe wäre, wie könntest Du dann von einem Ziel wissen.

a: Ich kenne es ja auch nicht - nicht jetzt - und in die Vergangenheit führt kein Weg - nur nach vor - und das ist Zukunft -

b: Weißt Du noch, gestern sagtest Du, ...

a: Wenn Du jetzt von gestern sprichst, lebst Du doch trotzdem jetzt -

Sprichst Du jetzt, -

und Worte aus der Vergangenheit sind nicht mehr einzuholen -

Meine Worte von gestern im Augenblick gesprochen sind andere Worte -

Ich kann sie nicht wieder „gestern“ denken - wie in dem vergangenen Augenblick -

(wird immer trauriger, - sentimentaler)

Meine Gefühle sind verschwunden

 

Völlige Leere umgibt mich und ich finde meinen Weg nicht zurück -

Heute schon weiß ich, daß ich gestern schreiben werde, was ich morgen gedacht habe -

b: (Verwundert) Was?

a: Siehst Du - Du wunderst dich - es ist nicht möglich - es gibt nur eine Richtung - Aber sie beginnt in der Vergangenheit - und ohne die Vergangenheit kann ich nicht weitergehen - ich muß sie finden - ich kenne sonst den Anfang nicht - und das Ende somit auch nicht

(schreit) Wohin?

- In jedem Augenblick - Von - Augenblick zu Augenblick - Immer wissend - immer gewußt - immer gewesen - und jetzt?

b: Du solltest dich ausruhen.

a: Ist das der richtige Weg? Ruhen? - Aus-Ruhen? Wovon, - ich weiß es nicht - ich muß wissen wovon ich mich ausruhe, - und wofür - wie weiter - Ich muß ...

b: Von jetzt zu jetzt - Ruhe - (beide schweigen)

a: bricht in fürchterliches Lachen aus -

b: (Zögernd) - Am Ende Gelächter? Glaubst Du das ist das passende Ende - der passende Anfang -?

a: Was sonst um die Mitte zu finden -


Viele werden denken, meine Arbeit beginnt erst mit der Idee –

Der Idee der Idee der Idee –

Also: Mit dem Denken, daß es Etwas, - eine Idee - geben muß, das dem Denken inhärent ist, welches von einer Idee geleitet wird, die zu erkennen hilft, was hinter dieser Idee steht, Etwas, das wiederum als Idee hinterfragt werden kann, und so weiter, ..., aber ohne dieses keine weiteren Fragen, -Ideen - im Denken vorliegen könnten, ja ohne dieses jegliches Denken ein Ende finden würde.

Also, die Idee, daß es eine Idee gibt, die jegliches Denken entwirft, - eine Idee, die  das Denken über eine Idee, und das Hinterfragen einer Idee und das Rückbesinnen der Frage über die Frage über eine Idee enthält; und diese Idee führt zu der Idee, daß es eine Idee in jeglichem Denken ist, die an den Begriff der Idee denken läßt, die über den Begriff der Idee Ideen entwirft, die bewegt ist, durch sich selbst, durch die Idee der Bewegung und durch die Idee der Begriffe, die ihr innewohnen - durch den Begriff der Idee, der ihr innewohnt - also dadurch, daß es Begriffe gibt und dadurch, daß es die Idee gibt, die hinter den Begriffen „bewegt“, - und also ist.

Diese Idee kann somit nicht mit Begriffen oder mit Hilfe von empirischen Werkzeugen dargestellt werden, da jeglicher Versuch sie darzustellen, durch sie selbst erfolgt und somit nicht von ihr trennbar ist. – Ja selbst der Versuch diese Versuche zu betrachten, wird von ihr betrachtet und wiederum von ihr allererst versucht.

 


Vorgeben von Etwas, das man vorgibt, indem man ihm nachfolgt

 

a:

Es entsteht ein breiter Graben im Land. –

b:

Aber kein Graben entsteht, - er ist, oder er ist nicht –

a:

Na dann, - er ist;– aber wenn er vorher nicht war, muß er doch entstanden sein -

b:

Der Graben oder der Spalt ist, und ist nicht – war und war nicht, - denn als ihn niemand erkannte war er, und war doch nicht –

a:

Also entstand er durch das Erkennen, - als man erkannte, daß ein Graben entsteht, war er bereits entstanden und also da, - meinst Du dies damit? –

b:

Ja. –

a:

Aber wenn er auch schon vorher da war, warum konnte man ihn nicht erkennen? – oder, wenn er auch schon vorher da war, warum erkennen wir ihn erst jetzt? –

b:

Weil alles, das erkannt ist, sein muß, und das Sein von Etwas, im Hier und Jetzt nicht begrenzt werden kann – wenn wir es jetzt erkennen, muß unser Erkennen doch von Etwas ausgelöst worden sein, das uns das Erkennen ermöglichte – und wenn ich dieses Erkennen nun mit der Möglichkeit des Erkennens, beziehungsweise mit der Möglichkeit des Erkennens des zu Erkennenden gleichsetze, muß ich doch in der Möglichkeit des Seins der Möglichkeit des Begriffes Graben einen Inhalt bereits vorausermöglicht haben, von dem die Notwendigkeit des Begriffes „Graben“ deduziert worden ist - oder werden konnte. –

a:

In der Möglichkeit des Seins, beziehungsweise das Erkennen, das gleichzeitig mit der Möglichkeit des Erkennens des zu Erkennenden gefaßt wird, setzt das Erkennende als Möglichkeit der Erkenntnis voraus, - wenn ich Dich richtig verstanden habe – oder einfacher gesagt:

Ohne, daß etwas ist, gibt es keine Erkenntnis – und zum Vorigen anschließend:

aber auch, wenn etwas ist, muß es nicht erkannt (worden) sein –

b:

Genau, - aber es kann erkannt sein – und somit ist es – gleich wie es vorher war und nicht war.

a:

Nun gut, - es gibt einen Graben, - eine Kluft im Land – aber wodurch wurde dieser Graben, beziehungsweise diese Kluft erkannt, oder besser gefragt: wodurch entstand dieser Graben, - beziehungsweise womit, - mit welchem Inhalt wurde der Graben gefüllt?

b:

Ein Graben, der durch das Land wandert spaltet das Land in zwei Teile. –Wenn er nun vorher schon war, was war mit den Teilen? –

Wenn sich ein Teil nicht als Teil fühlt, ist er dann trotzdem Teil?

Und wenn sich ein Teil als Teil fühlt, ist er dann nicht auch das Ganze? – denn das Ganze kann doch ohne den Teil nicht das Ganze sein –

a: (singend)

Ein Spalt zieht durch das Land und teilt das Land in zwei Teile

b:

Ein Teil zieht durch das Land und spaltet das Land in zwei Gräben –

a:

Ein Spalt gräbt durch das Land und spaltet das Land in zwei Teile –

b:

Also, nicht die Teile spalten das Land, sondern der Spalt, - aber woraus besteht der Spalt – wenn das Ganze aus zwei Teilen besteht, besteht – oder gehört der Spalt, der die beiden Teile entstehen läßt doch auch zum Ganzen – aber woraus besteht er? –

a:

Aus jedem einzelnen Teil, der sich seines „Teilseins“ bewußt ist, - und aus jedem einzelnen Teil, der sich seines „Teilseins“ nicht bewußt ist –

b:

Ändert das Bewußtsein der Teile über ihr Bewußtsein ihres Teilseins ihr Teilsein – oder gibt es ohne Bewußtsein der Teile wirklich Teile? –

b:

Und wenn nur einige der Teile bewußt Teile sind, gibt es dann überhaupt noch die Möglichkeit kein Teil zu sein? –

a:

Nehmen wir zum Beispiel die Möglichkeit zu wählen zwischen a und b. und setzen wir voraus:

Wenn man a wählt, wird man Teil von a, und wenn man b wählt, wird man Teil von b. –

Was passiert nun, wenn man weder a noch b wählt –

Vergrößert sich der Spalt zwischen a und b weiter, oder wird er kleiner, wenn man weder a noch b wählt –

Zum Beispiel, wenn nur ein Teil a und ein Teil b wählt und unzählige Teile nicht wählen, - kann man doch daraus schließen, daß a und b gleich große Teile bilden.

Wenn aber nun der Teil a noch weitere Teile davon überzeugt a zu wählen, und der Teil b keine weiteren Teile davon überzeugen kann b zu wählen, war der ursprüngliche Teil a dann stärker als der Teil b? –

b:

Gibt es verschieden starke Teile im Land? – Jede Stimme eine Gegenstimme, - sonst gäbe es die Stimme nicht – gibt es die Stimme nicht? –

Zwei gleiche Teile und ein Graben, - ein Spalt im Land – der Spalt aus jenen, die nicht wählen, - um die es zu kämpfen gilt – die es zu gewinnen gilt – die Anderen, die es zu gewinnen gilt – jeder Gewinn ein Verlust – eine Stimme und ihre Gegenstimme lösen sich auf – eine einfache Rechnung –

a:

Was ist Stimme und was ist Gegenstimme? – Welcher Teil war zuerst und welcher kam später? –

b:

Was ist das Land?

a:

Wir beide –

b:

Wir sind nicht viele –

a:

Also ist das Land viele? –

b:

Das Land bist Du und ich –

a:

Aber wie können wir von vielen sprechen? –

Ist unsere Erkenntnis die Erkenntnis vieler? –

b:

Du willst den breiten Spalt so verbreitern, bis es keine Teile mehr gibt – Aber es gibt Teile –

a:

Ein unendliches Gitternetz von Spalten und Gräben –

b:

Ein grundlegender Konsens –

a:

Das gibt es nicht –

b:

Aus welchem Grund sagst Du das? –

a:

Würde ich Dir einen Grund nennen, wäre ich in diesem gefangen – Rede – Gegenrede – Stimme – Gegenstimme –

b:

Aber das gibt es nicht, - ist doch ebenfalls eine Stimme –

a:

 - Und wenn ich dir jetzt zustimme, biete ich meine eigene Gegenstimme –

Das Denken hat kein Ende –

Das Denken hat ein Ende –

Das Gespräch besteht aus Stimmen –

eine folgt der anderen –

weiter –

bis die Frage kommt –

wohin –

Und die Frage kommt ...

 


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